Eine der beliebtesten Outdoor-Sportarten ist das Klettern. Während das Besteigen von Bergen und Felsen früher eher praktischen Aspekten wie der Suche nach Wildtieren oder dem Schutz vor Feinden diente, ist das Erklettern von Felsen heute eine schweißtreibende und Spaß bringende Freizeitbeschäftigung.
Dabei werden je nach Umgebung und Verwendung von Hilfsmitteln verschiedene Varianten des Kletterns unterschieden. Eine mittlerweile aus der Mode gekommene Methode des Kletterns ist das technische Klettern. Hierbei wird eine Reihe von Hilfsmitteln – vom Seil über Haken bis hin zu Strickleitern – verwendet. Auch wenn das technische Klettern seit den 1980er Jahren immer seltener betrieben wird, kommt es noch häufig beim Bigwall-Klettern zum Einsatz. Beim Bigwall-Klettern werden meist sehr hohe Felswände bezwungen, die ohne Ausrüstung kaum oder nur von absoluten Profis zu meistern sind. Häufig sind die Felsen einfach so hoch, dass eine Bezwingung an einem Tag zeitlich nicht möglich ist. Schon allein deswegen ist oft das technische Klettern die einzige Möglichkeit, die Felswand zu erklettern, da nur diese Art des Kletterns es ermöglicht, in der Felswand zu übernachten und das Klettern am nächsten Tag fortzusetzen.
Am weitesten verbreitet ist das Freiklettern, auch Free Climbing genannt. Entgegen der geläufigen Vorstellung bezeichnet diese Art des Kletterns nicht das Klettern ohne Sicherung. Die Besonderheit eines Free Climbs ist, dass der Kletterer lediglich den Fels und seinen Körper verwenden darf. Hilfsmittel wie Seile oder Haken werden zwar zur Sicherung genutzt, dienen jedoch nicht als Mittel der Fortbewegung. Das Freiklettern entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts und erfreute sich schnell großer Beliebtheit bei den Natursportlern. Die unterschiedlichen Routen werden für gewöhnlich zur Möglichkeit des Vergleichs auf einer Schwierigkeitsskala bewertet. Allerdings sind unterschiedliche Skalen in Gebrauch, sodass oft nur ein regionaler Vergleich möglich ist.
Zu den Unterkategorien des Freikletterns gehören das Sportklettern und das Bouldern. Beim Sportklettern steht das möglichst schnelle oder auch raffinierte Klettern einer festgesetzten Route im Mittelpunkt. Zu den Begehungsstilen zählt man hier die Rotpunktbegehung, die On-Sight-Begehung und die Flash-Begehung. Am schwierigsten ist hiervon die On-Sight-Begehung, bei der ein Kletterer die Route in einem Zug und ohne Vorinformationen oder vorherige Versuche durchklettern muss. Auch eine Flash-Begehung ist nur beim ersten Versuch möglich, allerdings darf der Kletterer sich vorher über die Route informieren oder Tipps von anderen Kletterern erhalten. Bei der Rotpunktbegehung muss die Route zwar ebenfalls sturzfrei und somit in einem Zug geklettert werden, doch auch wer „nur“ beim zweiten oder dritten Versuch eine Route bewältigt, kann von einer Rotpunktbegehung sprechen.
Beim Bouldern erfolgt das Klettern (anders als beim Freiklettern) tatsächlich ohne Seilsicherung. Allerdings wird dabei lediglich an Felsblöcken oder Wänden in Absprunghöhe geklettert. Ziel ist es, den Endpunkt mit möglichst wenigen Zügen zu erreichen.
Die Königsdisziplin des Kletterns ist das Free Solo. Hierbei ist wirklich gänzlich auf Hilfsmittel und Sicherungen zu verzichten. Das Free Solo ist somit die gefährlichste Variante des Kletterns. Hier stehen der Nervenkitzel und die persönliche Herausforderung im Vordergrund.
Je nach Art des Kletterns empfiehlt sich die Anleitung durch einen Profi und die Teilnahme an Vorbereitungskursen.